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Anpassung des Projekts an die Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat das Leben in den letzten Monaten drastisch verändert und stellt nicht zuletzt politische Entscheidungsträger vor neue Herausforderungen. So erfordert insbesondere der Balanceakt zwischen Aufrechterhaltung der medizinischen sowie psychosozialen Versorgung und Sicherstellung des Infektionsschutzes ein hohes Maß an Umsicht und Geschick.

Mit der Anpassung des Projekts an die aktuelle Situation möchten wir die Einschränkungen und Chancen durch die COVID-19-Infektionslage erfassen und dazu beitragen, die Auswirkungen dieser beispiellosen Krise auf das Konsumverhalten sowie das Suchthilfesystem besser zu verstehen. Auf Grundlage verschiedener Erhebungen sollen Handlungsempfehlungen für die Drogen- und Suchthilfepolitik abgeleitet werden, um derartigen Herausforderungen künftig flexibler und besser begegnen zu können.

Online-Befragung zum Konsum psychoaktiver Substanzen sowie zur medizinischen und psychosozialen Versorgungslage seit Beginn der Corona-Krise

Ein Teil des Projekts besteht darin, deutschlandweit Konsumierende psychoaktiver Substanzen per Online-Fragebogen zu befragen, welcher neben der Erfassung des Konsumverhaltens auch Fragen zu Veränderungen und Erfahrungen in Zusammenhang mit der medizinischen und psychosozialen Versorgungslage seit Beginn der Corona-Krise beinhaltet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Befragung von Substitutionspatient/innen, die zusätzlich spezifische Fragen zu den Auswirkungen der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung auf die Substitutionstherapie erhalten. Die Befragung richtet sich grundsätzlich an alle Personen, die innerhalb der letzten zwölf Monate eine psychoaktive Substanz konsumiert haben (inkl. Alkohol und Nikotin) und mindestens 16 Jahre alt sind.

 

Den Link zur Umfrage sowie weiterführende Informationen finden Sie hier: https://s2survey.net/pharmon_plus_corona001440/?q=PharMon_plus_Corona

 

Interviews mit Mitarbeitenden der Suchthilfe und weiterer relevanter Berufsgruppen

 

Ein weiterer Teil des Projekts sieht Interviews mit Mitarbeitenden im Bereich der Suchthilfe vor, darunter Einrichtungen der ambulanten und stationären Suchthilfe, niedrigschwellige Einrichtungen und Substitutionspraxen in acht verschiedenen Städten. Mit diesen Interviews möchten wir vor allem Veränderungen in Zusammenhang mit der Corona-Krise erfassen. Hierzu gehört der Umgang mit Infektionsrisiken und die Auswirkungen auf die Arbeit in der Suchthilfe sowie Schritte, die Versorgung aufrechtzuerhalten. Außerdem die durch die Interviewten wahrgenommenen Veränderungen bei der Klientel und auf dem Drogenmarkt sowie neu auftretende Risiken, aber auch Chancen. Der Schwerpunkt liegt auf einer Erhebung in der Suchthilfe, es werden aber auch Interviews mit weiteren in diesem Zusammenhang wichtigen Akteuren durchgeführt.

 

Interviews mit Peers aus Party-Präventionsprojekten sowie Engagierten aus der Sucht-Selbsthilfe

 

Um komplementär zu den Interviews mit Mitarbeitenden der Suchthilfe und weiterer relevanter Berufsgruppen einen vertieften Einblick in die Veränderungen im Konsumverhalten, mögliche Ausweichbewegungen, aber auch wahrgenommene Chancen in der „Partyszene“ und unter Klient/innen aus der Behandlung zu erhalten, werden Personen interviewt, die noch näher an den Szenen sind, als dies üblicherweise in der Beratung und Behandlung der Fall ist: bei Party-Präventionsprojekten ehrenamtlich beschäftigte Mitarbeiter/innen, die selbst aus der Party-Szene kommen und daher in der Szene eine hohe Glaubwürdigkeit genießen (sog. Peers), sowie Engagierte aus der Sucht-Selbsthilfe.

 

Interviews mit Substitutionspatient/innen

 

Mit der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung, die am 22. April 2020 in Kraft getreten ist, wurde für die Zeit der Corona-Pandemie auch die Substitutionstherapie erleichtert. Vor dem Hintergrund dieser Änderungen rückt die Gruppe der Substitutionspatient/innen ins besondere Interesse, wobei die Befragung dieser ebenfalls ein Komplementär zur qualitativen Erhebung unter Mitarbeitenden der Suchthilfe und weiterer relevanter Berufsgruppen darstellt.